Freitag, 9. September 2011

Visumstheater (3) - Sprachbarrieren?

Das Visumstheater war noch nicht zu Ende. Am Montag fand allerdings der vorerst letzte Akt statt. Mit unschönem (und für die Hallesche Behörde unrühmlichen) Ende.

Da meine ehemals zukünftige Mitbewohnerin berichtet hatte, dass die Sachbearbeiter in Halle des Englischen nicht mächtig sind, ist sie also mit ihrer ehemaligen Mentorin in Halle dort nochmals zur Ausländerbehörde gegangen, um einen aussagekräftigen Bescheid zur Ablehnung ihres "Antrags zur Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung" zu erhalten, mit dem sich dann vielleicht hier etwas hätte erreichen lassen. Die hiesige Sachbearbeiterin hatte darauf gedrängt, denn einen entsprechend begründeten Bescheid hätte man wiederum eventuell anfechten können.
Sie war also nochmal an einem Freitag in Halle. Und kam zurück... mit einer Bescheinigung, dass sie nach entsprechender Belehrung ihren Antrag auf "Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung" zurückzieht.
Argh!
Die Alternative wäre ein Gespräch mit zwei Sachbearbeitern in der darauffolgenden Woche gewesen... auf Deutsch! Aaarrgghh! Ich glaube ja ganz ehrlich, das die Wundertüten in dieser Behörde einfach kein Englisch reden wollen!
Auf der von der Chinesin unterschriebenen Bescheinigung stand weiterhin, sie sei belehrt worden, dass sie das Land definitiv zum Tag X zu verlassen habe. Belehrt heißt in diesem Fall aber, das die hiesige Sachbearbeiterin und ich ihr erstmal erklären mussten, was sie da überhaupt unterschrieben hatte.
Das Vorgehen dieser Behörde ist einfach nur widerlich. Ein Antrag, für den die Bearbeitungsgebühr sogar bezahlt wurde, wird 3 Monate nicht bearbeitet, am Ende redet man der Antragstellerin einen Rückzug ihres Antrags ein und lässt sie damit im Regen stehen! Und das ganze darf die Chinesin dann auch noch unterschreiben und sich wieder verkrümeln. Das Geld gabs ebenfalls nicht zurück! Wir erinnern uns, es handelte sich um eine Bearbeitungsgebühr, bezahlt für einen Antrag, der nach wie vor nicht ordnungsgemaß inklusive abschließendem Bescheid bearbeitet wurde.

Was ist das für eine Schlamperei, bzw. was für eine hinterfotzige Art und Weise?

Mit dem Rückzug ihres Antrags konnte ihr hier dann nämlich auch niemand mehr helfen, einzige Alternative ist die Einreise mit neuem (in China zu beantragenden) Visum.

Traurig, wie deutsche Behörden mit ausländischen Gästen umgehen! Mehr fällt mir dazu nicht ein!


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