Mittwoch, 31. August 2011

Ablassen oder Durchsteigen?

Wer klettert kennt diese Situation:
Man klettert in einer gewissen Route.
Will/kann man nun aus irgendeinem Grund nicht weiter, so kann der Sichernde den Kletterer "ablassen".
Der Kletterer setzt sich in den Gurt und wird dann passiv auf den Boden zurückgeholt.

Oder man steigt die Route dennoch durch.



Trotz aller Widrigkeiten, aller Probleme die sich eröffnen. Denn man ist ja gesichert.
(okay, sieht im Vorstieg etwas ...öhm... problematischer aus, aber das ganze wird ja eh ein Vergleich;-)
Wenn der Kletterer trotzdem durchsteigt, dann bleibt er aktiv. Er bestimmt seine Lage selbst.
Und vor allem kann er dann noch den Gipfel erkämpfen.
Sicherlich erfolgen auch Rückschläge, es geht nicht so vorran wie es sollte. Er fällt vielleicht ins Seil, aber genau dafür ist dieses ja da.

Ich stehe mit meinem Leben an einem solchen Punkt.
Ich hänge in einer Route, die ich eingeschlagen habe.
Der größte Teil ist durchstiegen, doch jetzt kommt der Überhang vor dem Gipfel. Die letzte große Anstrengung, eine neue, größere Herausforderung.
Ich merke, wie der Weg nun schwieriger wird, brauche mehr Kraft um vorranzukommen.
Doch ich will nicht passiv abgelassen werden. Ich will aktiv durchsteigen, bis auf den Gipfel. Dann kann ich mich neuen Routen zuwenden.

Die fehlenden Meter sind noch zu schaffen. Ich bin bis hierher gekommen, dann komme ich auch noch bis ans Ende.




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