Dienstag, 1. November 2011

Ernstgenommen

Als Pizzafahrer trifft man die Kunden nur ganz flüchtig, für wenige Minuten an der Haustür. Die "Konversation" die dort geschieht ist entsprechend überschaubar und im Allgemeinen etwa so umfangreich wie das "Gespräch" zwischen Kunde und Kassierer an der Supermarktkasse.
Damit schleicht sich eine gewisse Routine ein, man eiert von Haustür zu Haustür und leiert das schon tausendmal Gesagte zum tausendundersten Mal runter. Einigen Kunden fällt das kaum auf, denn wenn er überhaupt grüßt und redet (okay, bei den meisten klappt's), dann ist es mindestens genauso belanglos und unpersönlich. Das ist auch verständlich, der Kunde hat Hunger, an der Tür ist es um diese Jahreszeit eher kalt und ungemütlich, etc. Man gewöhnt sich einfach dran. 

Letztens hatte ich jedoch einen Kunden, bei dem das anders war. Er hat beim Grüßen in die Augen gesehen, hat kurz gesagt, warum er so "kleinstückig" bezahlt und leider nur wenig Trinkgeld geben kann, etc. Freundlicher, kurzer Smalltalk. Der Unterschied war, dass man sich von ihm als Mensch erkannt und ernstgenommen gefühlt hat. Locker, freundlich und mit Blickkontakt.

Und dann fiel mir auf, wie eingeschliffen und unpersönlich mein "Guten Appetit und einen schönen Abend" klingt. 
Naja, für die meisten Kunden reicht's. Und für die anderen muss ich mir mal noch etwas einfallen lassen.


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