Montag, 13. Februar 2012

Beinahe

Eigentlich habe ich es schon knallen hören... zum Glück nur beinahe!

Eine vereiste Kreuzung, wir rutschen gemütlich mit 30km/h durch die Eisstraßen. Mein Vordermann bremst und wird langsamer. Ich lege eine kurze GedenkSchrecksekunde ein (Wer erwartet denn, dass dieses komische Lichtdings plötzlich Rot zeigt?) und bremse ca. 12 Meter hinter ihm ebenfalls. Werde dabei aber nicht langsamer. Acht Meter später rutsche ich immer noch mit ca. 30 km/h auf das immer größer werdende Heck meines Vordermannes zu.
Das ABS unserer leichten Pizzaflitzer macht dabei auch einen äußerst hilfreichen Job: Auf Eis blockieren die Bremsen, auf den kurzen griffigen Abschnitten werden dann diensteifrig die Reifen freigegeben...
Mit dem Mut der Verzweifelten ("Schlimmer kann's eh nicht werden") greife ich zur Handbremse. Von dieser weiß ich, dass sie das Auto üblicherweise bei jeglicher Kurvenfahrt unkontrollierbar mit dem Heck ausbrechen lässt (zu kurzer Randstand...), aber was soll's...

Zwei weitere Rutschmeter später rutsche ich dann auch schon quer zur Fahrtrichtung. Immerhin habe ich also Kurs auf den Fluchtweg zur Rechtsabbiegerspur genommen. Handbremse losgelassen und Sekundenbruchteile gehofft, dass es jetzt nicht von hinten knallt. Oder besser von rechts, schließlich rutschte ich ja nunmehr quer... Und siehe da, gefühlt einen Meter vor den Rückleuchten meines Vordermannes folgte mein Heck durch beherztes Gegenlenken dem Rest des Autos auf die glücklicherweise freie Rechtsabbiegerspur und blieb dort dann auch endlich stehen.
Ich saß mit offenem Mund im Auto und blickte dümmlich-entschuldigend nach links... ins Beifahrerfenster des Kombis vor mir. Das hätte mächtig gescheppert, zum Glück nur beinahe...


3 Kommentare:

  1. Wenigstens ist es noch mal gut gegangen.

    Hast eine hervorragende Reaktion gezeigt. Andere PKW-Lenker hätten sich nicht getraut die Handbremse zu ziehen.

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  2. Zum Glück liefern wir ohne Anhänger aus... sonst hätte ich wohl ein hervorragendes "jackknife" fabriziert.

    Und ganz ehrlich, es war der Mut der Verzweifelten: "Schlimmer kann's eh nicht werden..."
    Es wird mir eine Lehre sein... wenn man jeden zweiten Tag ohne jegliche Probleme durch Schnee und Eis eiert wird man halt irgendwann unvorsichtig. Zum Glück ist's gutgegangen, sonst wäre das ein teure Lehre geworden...

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  3. Das kannste laut sagen!

    Aus dieser Erfahrung heraus kannst Du Dir jetzt sicherlich viel besser vorstellen, wie oft ich im LKW regelrecht "Blut und Wasser" schwitze, wenn ich bei glatten Straßen ausgebremst, geschnitten etc. werde und dabei einiges mehr an Gewicht im Rücken handhaben muss.

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