Mittwoch, 29. Dezember 2010

Wechselgeld

Gelegentlich liefert man einfach nur bangend und hoffend aus, so auch vorgestern.

Zur Abwechslung war es mal nicht das Wetter (das im GoKart Kleinwagen eigentlich sehr lustig ist), auch nicht die anderen sogenannten Verkehrsteilnehmer (die bei den aktuellen Witterungsbedingungen vor allem durch "nicht-teilnehmen" in Form von festsitzen, rutschen, querstehen, dauerschleichen, etc. auffallen), auch nicht Fußgänger (die gerne mal von meterhohen Schneebergen mehr oder weniger direkt auf die Straße purzeln oder wie die aufgescheuchten Hühner auf der glatten Straße rumspringen, weil der Gehweg mal wieder nicht geräumt ist), sondern das Wechselgeld.

Wir bekommen zu Arbeitsbeginn 50€ Welchselgeld (7 5€-Scheine und 15€ Münzen). Das funktioniert im Allgemeinen gut, wenn die ersten 2 bis 3 Kunden mit Scheinen und/oder Münzen in einer sinnvollen Größenordnung bezahlen.
Genau nicht so lief das ganze letztens ab.
Kunde 1: zahlt 20€ mit einem 50€-Schein und hat natürlich auch nur diesen einen 50€ Schein im Haus. Damit waren schon mal 6 5€-Scheine aus dem Portmonaise entschwunden.
Kunde 2: 10€ mit 20€ Schein bezahlt. Eigentlich kein Problem, da gibts halt 2 5€-Scheine oder sogar einen Zehner, wenn vorheriger Kunde mit Scheinen in sinnvollen Größenordnungen bezahlt hat. Wegen Kunde 1 musste sich Kunde 2 dann jedoch mit einem 5€-Schein und 5€ in Münzen zufriedengeben.

Der aufmerksame Leser weiß jetzt, welches Geld nunmehr in meinem Portmonnaise steckt: 50€-Schein, 20€-Schein und 10€ in kleinen Münzen.
Also vor der nächsten Tour Wechselgeld wechseln in der Filiale.
Guter Plan, bis zu dem Zeitpunkt, als ich in die Kasse schaute und feststellte, das dort in etwa jeder Schein einmal und kaum 10€ als Wechselgeld rumkullerten.
Da wir auch in der Filiale an Abholer verkaufen, kam also Kasse leeräumen nicht in Frage. Die anderen Fahrer und deren Wechselgeld waren allesamt draußen, also gings mit vollkommen unzureichendem Wechselgeld auf die Tour. 3 Kunden im Auto, das wurde interessant.
Kunde 3: bekommt 5,60€ zurück, das Wechelgeld schrumpft und der Kunde steht nach der Bezahlung mit einer Hand voll EU-Altmetall in der einen und der Pizza in der anderen Hand im Flur.
Kunde4: die Situation spitzt sich zu: er bekommt 5,10€ zurück, was nun leider schon nicht mehr machbar ist, da nach Kunde 3 nur 4,40 Wechselgeld übrig geblieben sind. Er entschließt sich allerdings zum Glück dafür 1,10€ Trinkgeld zu geben. Mir fällt ein Stein vom Herzen, dem Kunden fällt vor lauter Hartgeld die Hand vermutlich ab und die Kinnlade runter...
Damit wäre auch das Wechselgeld-Dilemma vorerst abgewendet.

Nach dieser Tour konnte ich dann auch endlich Geld "kleinmachen" und hatte einige normale Touren.
Und da das Leben ja bekanntlich ironisch ist, hat mein letzter Kunde an diesem Tag dann auch 13,20€ in Münzen bezahlt. Argh, warum hat der nicht früher Hunger gekriegt???


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